Berufliche Bildung im Land ist und bleibt ein Erfolgsmodell

Alles drehte sich rund um das Thema Bildung beim Besuch des Landtagsabgeordneten Dr. Timm Kern (FDP) am 14.11.2022 in Aalen. Eingeladen hatten den bildungspolitischen Sprecher seiner Fraktion der FDP-Ortsverband.

Zunächst stand ein Besuch des Berufsschulzentrums in Aalen auf dem Programm, bei dem die Schulleitungen der kaufmännischen und der technischen Schule, Jochen Wörner und Bernhard Wagner, mit ihren Besuchern über ihre Wünsche und Verbesserungsvorschläge an die aktuelle Bildungspolitik im Land sprachen. Insbesondere im Bereich der digitalen Bildung wurden dabei noch einige Verbesserungsmöglichkeiten gesehen: Sei es die Einführung eines „digitalen Hausmeisters“, der sich fachgerecht um die digitale Infrastruktur kümmert, die Sicherstellung von Datenschutz im Unterricht oder die Fortbildung der Lehrkräfte, die nötig ist – die Liste an Baustellen und Wünschen war lang. „Es muss von Seiten der grün-schwarzen Landesregierung eine sog. Whitelist geben, durch die für die Schulen klar erkennbar ist, welche Anwendungen und Tools unter Datenschutz- und Sicherheitsaspekten genutzt werden können.“, forderte Dr. Timm Kern. Darüber hinaus seien bundesweite oder sogar europäische Lösungen in Bereich Datenschutz anzustreben, da dieser auch auf diesen Ebenen geregelt werde. Grundschullehrerin Britta Moll war vor allem die Möglichkeit der Fortbildung von Lehrkräften im Umgang mit digitalen Tools wichtig: „Es bringt nichts, wenn wir einen Mercedes in der Schule stehen haben, aber ihn nur im ersten Gang fahren können“, wählte sie ein anschauliches Bild für den Einsatz digitaler Methoden in der Schule.

Weitere Punkte der Diskussion waren die hohe Fluktuation im Kollegium, unter anderem auch durch Elternzeitregelungen, sowie der Wunsch nach mehr Flexibilität in der Ausgestaltung des Unterrichts durch weniger starre Lehrpläne. Der Kreisvorsitzende der FDP im Ostalbkreis, Arian Kriesch, interessierte sich für das Zusammenspiel der beruflichen Schulen in der Region. So gebe es beispielsweise auch in Heidenheim eine technische Schule. Doch statt Konkurrenzdenken würden die Schulen sehr vertrauensvoll zusammenarbeiten, berichtete Schulleiter Bernhard Wagner. Der FDP-Ortsvorsitzende Manuel Reiger ergänzte dazu: „Die technischen Berufe werden in Zukunft so wichtig sein, da kann es auch zwei Schulen dazu in der Region geben“.

Im Anschluss an den Besuch stand eine Diskussionsveranstaltung im Restaurant Wilhelmshöhe unter dem Titel „Bildungsverfall im Ländle?“ an. Das Fragezeichen des Titels wurde relativ schnell zum Ausrufezeichen: Dr. Timm Kern berichtete von den Ergebnissen der neuesten Bildungstrends, die durch die Bank sehr schlecht für Baden-Württemberg ausfielen. In zentralen Kompetenzen wie Rechnen, Lesen und Schreiben erreichten viele Schülerinnen und Schüler leider nicht einmal mehr den Mindeststandard. Das liege v. a. an einer verfehlten Bildungspolitik der Landesregierung. „Man kann doch nicht die verbindliche Grundschulempfehlung abschaffen und wenn man dann sieht, dass in der Folge die Sitzenbleiberquote dramatisch steigt, einfach als „Lösung“ das Sitzenbleiben in Klasse 5 der Realschulen abschaffen“, kritisierte der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern das Vorgehen der Landesregierung.

Die Teilnehmenden waren sich einig, dass die Bildungspolitik im Land einer grundsätzlichen Kurzkorrektur bedürfe. „Wir können uns in Baden-Württemberg kein zweitklassiges Schulsystem leisten. Weder unsere Schülerinnen und Schüler, noch unsere Unternehmen haben es verdient, derart stiefmütterlich behandelt zu werden, wie dies die aktuelle Landesregierung in Bildungsfragen tut.“, so der Landtagsabgeordnete Dr. Timm Kern abschließend.